Gleichzeitig herrscht die Grundüberzeugung, dass der junge Mensch und die menschlichen Systeme die Fähigkeit haben, sich aus eigener Kraft weiterzuentwickeln. Entsprechend besteht in der Zusammenarbeit mit den jungen Menschen die Haltung, dass gemeinsam mit ihnen an bestehenden Problemen und Schwierigkeiten gearbeitet wird, sie die Anregungen zu Veränderungsmöglichkeiten erhalten, den Weg jedoch selbst wählen und auch (mit Unterstützung) gehen müssen. Der Umgang mit den jungen Menschen ist von Freundlichkeit und mit einem Interesse an ihren Gedanken, Gefühlen und Wünschen geprägt. Die Mitarbeiter* innen der Einrichtung verstehen sich in diesem Sinne als Helfer zur Selbsthilfe.
Diese Grundhaltung impliziert sich neben den jungen Menschen einzuordnen und die präsenten Probleme effektiv zu lösen. Es besteht das Ziel nicht nur darin sich den jungen Menschen direktiv zu verändern, sondern einen Kontext zu schaffen der zur Veränderung einlädt und Entwicklungsschritte begünstigen.
Dazu bieten die Mitarbeiter *innen ein präsentes und greifbares Gegenüber mit klaren fachlichen Haltungen und klaren Grenzsetzungen. Des Weiteren stehen die Gedanken der Partizipation sowie der Transparenz im Vordergrund. Die aktive Teilhabe an der Gestaltung der eigenen Lebensbedingungen zählt zu den wichtigsten Einflussfaktoren.
So sollen alle Beteiligten Erfahrungen der Autonomie, der Kompetenz und der Zugehörigkeit machen. Gleichzeitig muss das temporäre Wohnumfeld der Jugendlichen und die allgemeine Arbeit von Sicherheit und Berechenbarkeit geprägt sein, um mögliche
Erlebnisse der Ohnmacht und der Insuffizienz bei den jungen Menschen kompensieren zu können und auch Potentiale zu wecken/ Resilienzfaktoren aufzuspüren und Ressourcen zu aktivieren.